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Berliner Konjunktur kühlt sich ab
Die Berliner Konjunktur kühlt sich ab | Foto: pxhere.com

Berliner Konjunktur kühlt sich ab

12. Juni 2019

Das Ergebnis der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage zeigt, dass der Geschäftsklimaindex der Berliner Wirtschaft zum zweiten Mal gesunken ist. Damit liegt er nun bei 137 Punkten. Im Sommer 2018 lag er noch bei 144 Punkten, Anfang 2019 bei 140 Punkten. Die Geschäftsaussichten werden von vielen Unternehmen skeptischer betrachtet als noch vor einem Jahr. Vor allem der Fachkräftemangel, die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und die Energiepreise werden als Hauptursachen benannt.

Berliner Konjunktur: Geschäftsklimaindex weiterhin auf hohen Niveau

Der Geschäftsklimaindex setzt sich aus der aktuellen Geschäftslage und den Geschäftserwartungen zusammen. Aktuell beträgt der Geschäftslageindikator 54 Punkte, Anfang 2019 waren es 59 Punkte. Auch der Erwartungsindikator ist seit Jahresbeginn um einen Punkt und der Indikator für die Personalplanungen um zwei Punkte gesunken. Trotzdem befindet sich der Geschäftsklimaindex weiterhin auf einem hohen Niveau.

Sorge um Energiekosten erstmals gestiegen

Das größte wirtschaftliche Risiko sehen die Unternehmen im Fachkräftemangel, gefolgt von den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Zudem ist die Sorge vor steigenden Energiepreisen erstmals gestiegen. Dieser Faktor war vor einem Jahr noch bedeutungslos gewesen. Auch der Inlandsabsatz bereitet mehr Unternehmern Sorgen als noch vor einem Jahr.

„In keiner Branche laufen die Geschäfte schlecht. Wir sehen eine Konjunkturdelle, keine konjunkturelle Krise“, so das Fazit von IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder. Die aktuellen Zahlen seien jedoch ein Weckruf für die Berliner Politik, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu sichern. Drei wichtige Punkte dafür wären eine digitale und kundenorientierte Verwaltung, die Auflösung des Investitionsstaus bei öffentlichen Auftragen und die Möglichkeit, dass die Berliner Wirtschaftspolitik wieder den Geist von Freiheit atmen kann. Mit Debatten um Enteignungen privater Unternehmen werde genau das Gegenteil erreicht, sagte Eder. (lb)