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Vom Militärflugplatz zum Zukunftsstandort
Vorstellung der Zukunftspläne: Jochem Schöppler (m.) und das Team von Euromovement präsentierten den aktuellen Stand der Planungen für den CO₂-neutralen Industriepark | BERLINboxx

Vom Militärflugplatz zum Zukunftsstandort

15. September 2025

Erfolgreicher 2. Bürgerinformationstag am GRAL

Rund 500 Besucherinnen und Besucher informierten sich am Sonntag beim 2. Bürgerinformationstag am Green Areal Lausitz über den aktuellen Stand der Planungen für den ersten CO₂-negativen Industriepark Deutschlands.

Was zunächst nach einer Herausforderung aussah, wurde zu einem gelungenen Tag: Am Sonntagvormittag prasselte der Regen über das ehemalige Flugplatzgelände Drewitz nieder. Organisatoren und Gäste bangten, ob die Veranstaltung ins Wasser fallen würde. Doch pünktlich zum Start des 2. Bürgerinformationstags am Green Areal Lausitz (GRAL) klarte der Himmel auf, die Sonne brach durch – und mit ihr kamen die Menschen. Rund 500 Besucherinnen und Besucher kamen, um sich ein eigenes Bild von einem der ambitioniertesten Transformationsprojekte Ostdeutschlands zu machen.

Trotz strömenden Regens kamen die Bürgerinnen und Bürger zahlreich zur Eröffnung des zweiten Informationstags am Green Areal Lausitz – der Saal füllte sich bis auf die Galerie | BERLINboxx
Trotz strömendem Regen kamen die Bürgerinnen und Bürger zahlreich zur Eröffnung des zweiten Informationstags am Green Areal Lausitz – der Saal füllte sich bis auf die Galerie | BERLINboxx

Bürgerdialog auf Augenhöhe

Während die Kinder beim Karpfenbummler-Zug, beim Spielprogramm von Rally Ewersbach oder an den Ständen der Vereine auf ihre Kosten kamen, stand für die Erwachsenen der Dialog im Mittelpunkt. Im Festzelt und bei den Rundfahrten über das 209 Hektar große Areal konnten sie ihre Fragen direkt an die Verantwortlichen richten – von der Energieversorgung über Ansiedlungspläne bis hin zu konkreten Jobperspektiven.

„Jedes Unternehmen, das sich hier ansiedelt, muss ökologische Ansätze verfolgen und die Zukunft im Blick haben“, betonte Jochem Schöppler, Geschäftsführer der Euromovement Energiepark GmbH, in seiner Ansprache. Der Anspruch sei, Ökonomie und Ökologie nicht als Gegensätze zu begreifen, sondern als gemeinsame Grundlage für nachhaltige Wertschöpfung.

Guido Filipov, Gesellschafter und technischer Leiter, ergänzte: „Wir sind greifbar und ansprechbar – sprechen Sie uns an. Transparenz ist uns wichtig.“ Parallel dazu konnten sich die Gäste in einer Präsentation über Planungsstand, Investorenanfragen und nächste Schritte informieren. 

Wichtige Stimmen aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft im Gespräch: Amtsdirektor Norbert Krüger, Landtagsabgeordneter Lars Katzmarek, Guido Filipov (Euromovement) und Martin Grunewald, Geschäftsführer des Suppenstübchens Cottbus | BERLINboxx
Wichtige Stimmen aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft im Gespräch: Amtsdirektor Norbert Krüger, Landtagsabgeordneter Lars Katzmarek, Guido Filipov (Euromovement) und Martin Grunewald, Geschäftsführer des Suppenstübchens Cottbus | BERLINboxx

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Für historische Erdung sorgte Peitz’ Bürgermeister Jörg Krakow, der die Gäste im Karpfenbummler-Zug begrüßte. Er erinnerte an die militärische Vergangenheit des Flughafens Drewitz, an Kunstflugstaffeln und Pilotenausbildung großer Maschinen – und daran, wie wechselvolle Eigentümerzeiten die Region verunsicherten. Umso wichtiger sei es heute, mit Euromovement einen verlässlichen Partner an der Seite zu wissen: „Wir sind stolz, dass hier ein Industriepark entsteht, der weit über die Region hinausstrahlen wird.“

Nach der Fahrt mit dem „Karpfenbummler“: Bürgermeister Jörg Krakow (links) und Matthias Kraut (Euromovement) im Gespräch über Vergangenheit und Zukunft des Areals | BERLINboxx
Nach der Fahrt mit dem „Karpfenbummler“: Bürgermeister Jörg Krakow (links) und Matthias Kraut (Euromovement) im Gespräch über Vergangenheit und Zukunft des Areals | BERLINboxx

Bei der anschließenden Rundfahrt über das Gelände zeichnete Jochem Schöppler ein konkretes Bild dessen, was entstehen soll. Vorgesehen ist die Ansiedlung einer Feststoffbatterieproduktion eines Schweizer Unternehmens, die weltweit erste ihrer Art – unbrennbar und ohne seltene Erden. Hinzu kommen Projekte für Wasserstoff- und Kerosinproduktion als Bausteine der Energiewende. Ein Güterbahnhof mit 800 Metern Länge, einzigartig in Brandenburg und ausbaubar auf bis zu sieben Gleise, soll den Standort zu einem wichtigen Knotenpunkt für die Logistik machen. Zudem sieht der Bebauungsplan strikte ökologische Auflagen vor: begrünte Dächer und Fassaden sowie mindestens 30 Prozent Grünflächen auf jedem Grundstück.

„Wir wollen viele mittelständische Unternehmen ansiedeln, keine Abhängigkeit von einem einzigen Großkonzern schaffen“, so Schöppler. Ein klares Signal: Wertschöpfung und Gewerbesteuern sollen in der Region bleiben.

Im Dialog über die nächsten Schritte am Green Areal Lausitz: Amtsdirektor Norbert Krüger und Jochem Schöppler, Geschäftsführer der Euromovement Energiepark GmbH | BERLINboxx
Im Dialog über die nächsten Schritte am Green Areal Lausitz: Amtsdirektor Norbert Krüger und Jochem Schöppler, Geschäftsführer der Euromovement Energiepark GmbH | BERLINboxx

Verwaltung als Partner

Norbert Krüger, Amtsdirektor des Amtes Peitz, wies auf die Bedeutung zügiger Genehmigungen hin: „Gerade für kleinere Unternehmen ist Planungssicherheit entscheidend – Verfahren dürfen sich nicht über Jahre hinziehen.“ Seine Worte spiegelten die Hoffnung vieler Anwesender wider, dass die anstehenden Bau- und Erschließungsmaßnahmen bald sichtbar beginnen.

Elvira Hölzner (Amtsdirektorin Peitz a.D.), Jochem Schöppler (Euromovement) und Noreen Appelt (Amtsleiterin Bauamt) im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern | BERLINboxx
Elvira Hölzner (Amtsdirektorin Peitz a.D.), Jochem Schöppler (Euromovement) und Noreen Appelt (Amtsleiterin Bauamt) im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern | BERLINboxx

Regionale Verwurzelung

Auch die lokale Wirtschaft war präsent. Sebastian Bubner, Vorstandsmitglied des Wirtschaftsrates Peitz e.V. und für das Marketing der Veranstaltung verantwortlich, unterstrich die Bedeutung regionaler Identität: „Wir sind keine Großstadt, wir sind Peitz – und gerade deshalb ist es wichtig, dass wir zusammenhalten. Wir unterstützen Projekte wie die Teichnächte oder kulturelle Initiativen nicht mit großen Summen, sondern mit Herzblut und Handarbeit. Entscheidend ist, dass die Menschen spüren: Hier bewegt sich etwas.“

Tradition trifft Zukunft: Jochem Schöppler (Euromovement) mit einer jungen Besucherin in sorbischer Tracht beim Bürgerinformationstag am Green Areal Lausitz | BERLINboxx
Tradition trifft Zukunft: Jochem Schöppler (Euromovement) mit einer jungen Besucherin in sorbischer Tracht beim Bürgerinformationstag am Green Areal Lausitz | BERLINboxx

Ein Tag, der Mut macht

Als am Nachmittag die Sonne über dem Gelände stand, war die anfängliche Sorge längst vergessen. Kinder spielten, Bürgerinnen und Bürger diskutierten, Verantwortliche gaben Einblicke und hörten zu. Der zweite Bürgerinformationstag am Green Areal Lausitz zeigte eindrucksvoll: Dieses Projekt ist mehr als ein Bebauungsplan. Es ist ein Signal für Aufbruch, für nachhaltige Arbeitsplätze und für eine Region, die ihre Zukunft selbst in die Hand nimmt. GRAL ist ein Projekt, das Menschen bewegt und der Region neue Perspektiven eröffnet. (eg)

Familienprogramm mit Herz: Maskottchen, Hüpfburg und Spielstationen sorgten dafür, dass auch die jüngsten Gäste beim Bürgerinformationstag voll auf ihre Kosten kamen | BERLINboxx
Familienprogramm mit Herz: Maskottchen, Hüpfburg und Spielstationen sorgten dafür, dass auch die jüngsten Gäste beim Bürgerinformationstag voll auf ihre Kosten kamen | BERLINboxx
Strahlende Gesichter: Beim Kinderschminken entstanden kleine Kunstwerke, die das Familienfest am Green Areal Lausitz abrundeten | BERLINboxx
Strahlende Gesichter: Beim Kinderschminken entstanden kleine Kunstwerke, die das Familienfest am Green Areal Lausitz abrundeten | BERLINboxx
Im neu sanierten Terminalgebäude kamen Bürgerinnen und Bürger bei Kaffee und Bratwurst zusammen und nutzten die Gelegenheit für direkte Informationsgespräche mit den Projekt-Verantwortlichen | BERLINboxx
Im neu sanierten Terminalgebäude kamen Bürgerinnen und Bürger bei Kaffee und Bratwurst zusammen und nutzten die Gelegenheit für direkte Informationsgespräche mit den Projekt-Verantwortlichen | BERLINboxx