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Stiftungsarbeit – Kunst soll bereichern
„Die Stiftung Kunstforum hat alles Notwendige, um für ein noch breiteres Publikum und weitere Teile unserer Gesellschaft von Bedeutung zu sein.“, sagt Sebastian Pflum, neuer Geschäftsführer der Stiftung Kunstforum der Berliner Volksbank | Foto: privat

Stiftungsarbeit – Kunst soll bereichern

17. Dezember 2019

Im Gespräch mit Sebastian Pflum, neuer Geschäftsführer der Kunstsammlung der Stiftung Kunstforum

Herr Pflum, Sie verstärken seit dem 01. Oktober als neuer Geschäftsführer neben Ines Zinsch und Yvonne Heidemann die Stiftung Kunstforum der Berliner Volksbank gGmbH. Was ist die Stiftung Kunstforum und welche Bedeutung hat die dahinter stehende Kunstsammlung für die Region Berlin/Brandenburg?

Die Stiftung vereint seit 2007 die Kunst und Kulturförderung der Berliner Volksbank unter einem Dach. Ziel der Stiftung ist, die Kunst- und Kulturarbeit in der Region Berlin/Brandenburg zu fördern und Kunstinteressierte, Kunden aber auch Mitarbeiter zu inspirieren. Derzeit umfasst die Kunstsammlung der Berliner Volksbank rund 1.500 Werke aus der Zeit nach 1950 – größtenteils von Künstlerinnen und Künstlern aus Berlin, Ost- und Westdeutschland. Das ist ziemlich einzigartig – und die Sammlung gilt daher auch als eine der bedeutendsten Unternehmenssammlungen Deutschlands. Außerdem werden rund 2.000 Kunstwerke der Malerei, Grafik und Skulptur betreut, die nicht Bestandteil der Kunstsammlung sind.

Zum Wirkungsbereich des Kunstforums gehört auch das großartige Kinder- und Jugendprogramm „Werkstatt für Kreative“. Im Rahmen eines altersgerechten kunstpädagogischen Angebots werden passend zu den jeweiligen Ausstellungsthemen die von den Künstlern angewendeten Techniken, Themen und Motive näher erläutert und im praktischen Teil selbst kreativ erlebbar gemacht. So ist für jeden etwas dabei.

Rainer Fetting, Mauer, 1978, Dispersion auf Leinwand, Kunstsammlung der Berliner Volksbank | Foto: Rainer Fetting/Werkfotograf Peter Adamik (Kunstsammlung der Berliner Volksbank)
Was haben Sie sich für die Zukunft vorgenommen? Wohin soll sich das Kunstforum der Berliner Volksbank entwickeln?

Zunächst werde ich zuhören, sehen und kennenlernen. Was wurde bisher gemacht und was ist schon alles geplant? Ich wünsche mir, dass es uns gelingt, dieses kulturelle Juwel mit der beeindruckenden Sammlung und der „Werkstatt für Kreative“ noch mehr in den Fokus der Berliner und Brandenburger zu rücken. Lebendige Stiftungsarbeit findet aber nicht nur breitenwirksam statt, sondern soll auch ein kritisches Fachpublikum ansprechen. Hierfür steht der Stiftung unter anderem ein erfahrener Beirat mit Herrn Dr. Köhler und Herrn Prof. Dr. Eissenhauer zu Verfügung. Aber auch die systematische Weiterentwicklung der Sammlung wird eine reizvolle Aufgabe sein. Die größte Herausforderung und worauf ich mich im Moment am meisten freue ist, die Suche nach einem noch passenderen Standort für die Stiftung.

Bis zum 15. Dezember läuft noch die Ausstellung „Zeitenwende – 30 Jahre Mauerfall. Werke aus der Kunstsammlung der Berliner Volksbank“. Was ist das Besondere an dieser Ausstellung?

Die Ausstellung ist die einzige Schau in Berlin, die es Künstlern aus der Zeit des ehemaligen Ost- und West-Berlins zum 30-jährigen Jubiläum des Mauerfalls ermöglicht, ihren Blick auf die Thematik zu präsentieren. Außerdem ist ein einzigartiger Film entstanden, den man sich unbedingt ansehen sollte. Deshalb kann ich es nur empfehlen, sich diese Ausstellung bis zum 15. Dezember 2019 im Kunstforum am Kaiserdamm 105 anzuschauen.

Sie werden sich sicher schon ein wenig mit den Werken in der Kunstsammlung der Berliner Volksbank vertraut gemacht haben. Welches ist Ihr Lieblingsbild – und warum?

Eine schwierige Frage, da es eher die Kontraste der Sammlung sind, die mich faszinieren. Wen soll man von den vielen tollen Künstlern hervorheben? Wolfgang Mattheuer oder Rainer Fetting, Werner Tübke oder Georg Baselitz, Markus Lüpertz oder A. R. Penck, Horst Antes, Herta Müller oder Sabina Grzimek? Bei einer so hochkarätigen Sammlung kann man nicht wirklich ein Lieblingswerk haben. (aw)