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Anti-Heuschrecken investieren 150 Millionen Euro am Holzmarkt
(v.l.n.r.) Jürgen Kilian, Geschäftsführer KIM. Kilian Immobiliengruppe, Dr. Hans-Ulrich Stauffer, Stiftung Abendrot , Sebastian Scheel, Senator für Stadtentwicklung und Wohnen, Florian Schmidt, Bezirksstadt für Bauen, Planen und Facility Management, Friedrichshain-Kreuzberg und Steffen Helbig, Geschäftsführer WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH | Foto: BERLINboxx

Anti-Heuschrecken investieren 150 Millionen Euro am Holzmarkt

10. September 2021

Lebenslanges Lernen – am Spreeufer soll in den nächsten Jahren ein Gebäudekomplex entstehen, der genau dies fördert. Heute hat die Projektgesellschaft gemeinsam mit dem Eigentümer Stiftung Abendrot und unter Anwesenheit von Sebastian Scheel, Senator für Stadtentwicklung und Wohnen und Florian Schmidt, Bezirksstadt für Bauen, Planen und Facility Management, Friedrichshain-Kreuzberg mit viel Wohlwollen und Zuversicht von allen Seiten die Pläne für den Komplex vorgestellt.

Neuer Schwung für das Areal

Lange Zeit herrschte auf dem Areal des ehemaligen „Eckwerk“ an der Holzmarktstraße Stillstand. Mit einer gemeinsamen Projektgesellschaft aus KIM. Kilian-Immobiliengruppe und WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH wird nun eine Bebauung realisiert. Eigentümer des Grundstücks ist die Schweizer Stiftung Abendrot. Gemeinsam wollen die Partner ein gemeinwohlorientiertes Projekt verwirklichen, das unter der Leitidee des „Lebenslanges Lernen“ steht. Bereits der Name „WIEWEIL“ repräsentiere, so die Projektgesellschaft, das ständige Miteinander von Frage und Antwort.

„Wir sind froh, mit dem Konsortium KIM/WBM erfahrene Berliner Partner gefunden zu haben, die bestrebt sind, die Ziele der Stiftung Abendrot mit einem tollen inhaltlichen Konzept zu realisieren und das lange geplante gemeinwohlorientierte Projekt in Berlin doch noch umsetzen werden“, erklärte Dr. Hans-Ulrich Stauffer, Gründer der Stiftung Abendrot.

Die ganze Breite Berlins abbilden

Die Pläne für den Bau wurden in enger Abstimmung mit Bezirks- und Senatsverwaltung vorangetrieben. Ziel ist es, einen Ort zu schaffen, der gemeinwohlorientiert Lernen, Gewerbe und bezahlbares Wohnen, vor allem für junge Menschen, verbindet. Auf 36.000 Quadratmetern soll eine Wohn- und Wissenslandschaft entstehen. Der Gebäudekomplex auf dem schwierigen Grundstück – da war man sich bei der Vorstellung einig – wird aus drei Türmen und verschiedenen Plateaus bestehen, die einen offenen Zugang ermöglichen. Zahlreiche Terrassen prägen den Bau.

Denn vor allem soll das „WIEWEIL“ ein Ort sein, der niedrigschwellig für alle offen ist. Aktuell steht das Projekt kurz vor dem Bauvorbescheid. Baubeginn ist für Anfang 2023 angesetzt und die Fertigstellung für Anfang 2026. Jürgen Kilian, Geschäftsführer KIM. Kilian Immobiliengruppe verriet der BERLINboxx, dass die Projektgesellschaft mit einem Bauvolumen von 150 Millionen Euro plant. Die finale Version, wie sie nun von der Bezirk- und Senatsverwaltung als grundsätzlich genehmigungsfähig angesehen wird, wurde in zwei Jahren Abstimmung und nach den strengen Vorgaben der Stiftung und der öffentlichen Hand von Kleihues + Kleihues Architekten und Graft Architekten entworfen. Bei der Gestaltung wurde auf ein Nutzungsvielfalt wert gelegt.

„Ich freue mich, dass wir bei diesem spannenden Projekt mit der heutigen Vorstellung der überarbeiteten Planungen einen wichtigen Schritt vorangekommen sind. Für deren Realisierung wurden die Partner KIM und die WBM 2019 unter mehreren Bewerbern von der Stiftung Abendrot ausgesucht. Das Vorhaben sieht die Errichtung eines Gebäudeensembles mit gemischten Nutzungen vor und leistet mit seiner extensiven Begrünung von fast 40 Prozent der Fläche des Gebäudeensembles einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Mit dem gemeinwohlorientierten Mietenkonzept tragen wir außerdem dafür Sorge, dass die künftigen Mieter*innen sich die entstehenden Wohnungen auch leisten können“, unterstreicht Bausenator Sebastian Scheel.

Sozial verträglich

In dem Gebäude sollen Vereine, Organisationen und Unternehmen, die sich mit dem weiten Feld des Wissens und dessen Vermittlung beschäftigen einen zentralen Hub in Berlin finden. Zusätzlich entstehen etwa 250 Wohnplätze, die vor allem Studierenden und Auszubildenen für eine Gesamtmiete von etwa 400 Euro bewohnen können sollen. Auch die Gewerbeflächen sind preislich so angelegt, das sie mit circa 9 Euro der Quadratmeter von sozialen Einrichtungen angemietet werden können.

„Es ist wichtig für Berlin, dass auch in stark nachgefragten zentralen Lagen Raum für neue Formen des Wohnens und Arbeitens entsteht. Wir als WBM nehmen gerne die einzigartige Chance wahr, unsere Kompetenz im Bau und Betrieb bezahlbarer Wohnungen und attraktiver Gewerbeflächen in dieses spannende Projekt einzubringen. Die WBM ist in diesem Umfeld stark präsent. Insofern stellt das Vorhaben auch eine interessante Weiterentwicklung unseres bestehenden Angebots dar“, unterstreicht Steffen Helbig, Geschäftsführer der WBM.

Jürgen Killian, Geschäftsführer KIM ergänzt: „Wir haben bisher schon mit unseren Projekten dazu beigetragen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen – nun ergänzen wir dies um bezahlbare Büroflächen. Wir freuen uns, mit WIEWEIL einen Zukunftsort zu schaffen, an dem viele Akteure auf dem Feld des Wissens und Lernens zusammenkommen können, um sich und uns alle voranzubringen. Wie sehr wir solche Orte brauchen, hat uns nicht zuletzt die Pandemie gelehrt.“

Ein zukunftsweisendes Projekt

Das innovative und wegweisende Projekt mit seinem gemeinwohlorientierten Schwerpunkt zeigt den Weg in eine Immobilienphilosophie, die der Stadt nur gut tun kann. (aw)