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Mieter*innen unterstützen und stärken
Am 25.10. fand die Konferenz der Mieterräte und Mieterbeiräte statt. Dort wurde ihre Bedeutung nochmals hervorgehoben. | Foto: The Climate Reality Project on Unsplash

Mieter*innen unterstützen und stärken

26. Oktober 2021

Wer eine bezahlbare Wohnung in Berlin gefunden hat, kann sich glücklich schätzen. Doch neben der Wohnung als Dach über dem Kopf ist auch das Verhältnis zu Vermieter*innen wichtig. Ob Privatperson oder großer Konzern – bei Problem und Klärungsbedarf von Missständen kann es auch mal unangenehm werden. Wer in einer Wohnung eines der landeseigenen Wohnungsunternehmen lebt, kann sich bei Problemen an Mieterräte und Mieterbeiräte wenden, die sich im Rahmen der Unternehmen für die Interessenvertretung von Mieter*innen einsetzen. Nun tagten die Mieterräte und Mieterbeiräte bei einer gemeinsamen Konferenz.

Mieterräte und Mieterbeiräte im Einklang

Zur 5. Konferenz am Montag, 25. Oktober, lud die Wohnraumversorgung Berlin AöR die Mieterräte und Mieterbeiräte sowie Vertreter*innen der sechs landeseigenen Wohnungsunternehmen ein. Der Einladung folgten etwa 100 Mitglieder der circa 120 Mieterbeiräte, die seit vielen Jahren in den Quartieren tätig sind und sechs Mieterräte der landeseigenen Wohnungsunternehmen, die 2016 durch das Wohnraumversorgungsgesetz eingeführt wurden.

Die Veranstaltung zeigte alle Teilnehmenden, dass eine engagierte Interessenvertretung der Mieter*innen bei Berlins landeseigenen Wohnungsunternehmen wichtig ist. Und es kristallisierte sich heraus, dass der eingeschlagene Kurs zur Stärkung der Mieter*innenpartizipation von allen an der Konferenz Beteiligten bekräftigt und die zentrale Rolle der Wohnraumversorgung Berlin für die Organisation der unternehmensübergreifenden Aufgaben bestätigt wurde.

Die Rolle der Räte und Beiräte

Was die Mieterräte und Mieterbeiräte für eine Rolle spielen und was sie bewirken können, hebt Sebastian Scheel, Senator für Stadtentwicklung und Wohnen hervor: „Die landeseigenen Wohnungsbauunternehmen bewirtschaften nahezu jede fünfte Mietwohnung in Berlin. Dem ehrenamtlichen Engagement der Mieterräte und Mieterbeiräte kommt deshalb eine unverzichtbare Rolle zu. Sie leisten als starke Interessenvertretung einen wesentlichen Beitrag dazu, dass die Unternehmen ihre Schlüsselrolle bei der sozial orientierten Wohnraumversorgung der Berlinerinnen und Berliner wahrnehmen und weiter ausbauen.“

Eine solche Art der Mieter*innenvertretung ist eher selten in Deutschland. Aus diesem Grund ist ihr Wirken für die Bewohner*innen umso wichtiger. Denn durch die Räte kann ein Austausch stattfinden, der konstruktiv ist. Das unterstreicht auch Dr. Ulrike Hamann, gemeinsam mit Volker Härtig Vorstand der Wohnraumversorgung Berlin: „Die umfassende Vertretung der Mieterinteressen durch Mieterräte und Mieterbeiräte ist in Berlin einzigartig. Die engagierten Mieter*innen kommen einmal im Jahr aus der ganzen Stadt und 6 Wohnungsunternehmen zusammen, um sich auszutauschen. Dieses Mal wurde deutlich, welch großen Anteil die Mietergremien an der Gestaltung des Austausches zwischen den Unternehmen und den Mieter*innen haben. Die Vernetzung der Mieterbeiräte untereinander und ins Quartier ist dabei ein Thema, das in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen wird.“

Mieter*innen haben die Wahl

Wie bei der Bundestagswahl im Großen, ist auch das Wählen von Vertreter*innen im Mieterrat und Mieterbeiräte wichtig. Nur dadurch können die Interessen der Mieter*innen durchgesetzt werden. In diesem Zuge unterstreicht Ingo Malter, Geschäftsführer der STADT UND LAND Wohnbauten GmbH die Bedeutung der Mieterräte: „2022 wird dieses Gremium, das nicht zuletzt durch die Vertretung im Aufsichtsrat über unsere Investitionsplanung mitentscheiden, neu gewählt. Ich rufe alle Mieterinnen und Mieter dazu auf, sich an den Wohnen zu beteiligen und freue mich insbesondere, wenn die nächsten Mieterräte die Vielfalt der Bewohnerinnen und Bewohner unseres wachsenden Bestandes repräsentieren.“

Mit den Mieterräten und Mieterbeiräten wird das Wohnen demokratischer und auf Augenhöhe geführt. Davon können alle profitieren. (kk)