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Kulturtipp im Herbst: Moving Grounds #3 – ZUkunft HÖREN
Moving Grounds #3 – ZUkunft HÖREN in B-Part am Gleisdreick | Foto: Michaela Nasoetion

Kulturtipp im Herbst: Moving Grounds #3 – ZUkunft HÖREN

10. Oktober 2019

Moving Grounds wird von der Künstlerin Michaela Nasoetion als experimenteller Spiel- und Reflexionsraum genutzt, um das Potential künstlerischer Dialogformate zu erproben, bei denen es nicht um ein argumentierendes, sondern um ein aus dem Moment heraus formulierendes, persönliches Sprechen geht. Was sich in einen offenen Zuhör-Raum hinein formuliert, bleibt bewusst offen. Angetrieben von den bereichernden Erfahrungen in solchen künstlerischen und sozial transformativen Dialogprozessen und dem Wunsch nach weiteren Erkenntnissen werden die verschiedenen Dialogformate auf ihre besonderen Qualitäten, ihre förderlichen Bedingungen sowie ihre Beschreibungs- und Dokumentationsmöglichkeiten untersucht und reflektiert (z.B. Dragon Dreaming, Presencing/U-Theorie, Bohmscher Dialog, u.a.).

Moving Grounds #3 – bewusst zuhören

Das Format basiert auf dem Sprechen ohne Intention, aber mit Sinn als Richtung; sowie das Hören ohne Intention, jedoch mit voller Aufmerksamkeit. Dabei wird ein gemeinsamer Raum für den Dialog gestaltet, in dem die Teilnehmenden durch ihr einzigartiges Potenzial an Vorstellungskraft und Antizipation etwas Neues erkennen können. Ohne die Dringlichkeit einer sofortigen Reaktion kann der Zuhörer das Gesagte und das Gehörte auf sich wirken lassen und beobachten, welche Gedanken, Bewertungen, vorbereiteten Antworten sich in ihm selbst bewegen, die in der Regel das reine Hören überlagern. Durch Antizipation und das Hören in potenzielle Zukunftsperspektiven können sich neue Ideen und Vorstellungen freier entfalten.

Freitags-Dialoge

Während des zweiwöchigen Spielraums gibt es die Freitags-Dialoge. Die Dialoge finden auf Deutsch statt.
Begrenzte Teilnehmerzahl – um Anmeldung wird gebeten: michaela.nasoetion@gmx.de

Die Freitags-Dialoge richten sich vor allem an die Fellows des Urban Ideation Lab und Kulturschaffende aus den Bereichen Kunst, Architektur, Stadtentwicklung, aber auch an
Teilnehmende des Co-Working-Spaces. Die Dialogformate wurden in anderen Zusammenhängen schon praktiziert und sollen jetzt im Kontext Co-Working stattfinden, um die Potentiale auszuloten, die im formulierenden Sprechen in einen aktiven Zuhörraum liegen.

Vorläufiger Plan

Freitag, 18.10.19, 16-19 Uhr: Anders Tun Spiel

Freitag, 25.10.19, 16-19 Uhr: Bricolage

Freitag, 1.11.19, 16-19 Uhr: NN Dialog

Anders tun Spiel ist eine Art von Gespräch oder eine ungewöhnliche Art seine Gedanken zu Fragen über das Tun und Tätigsein – so wie es sich gegenwärtig zeigt und wie man es sich in seinen Potentialen vorstellt – zu ordnen. Im Laufe des Spiels entwickelt sich das „Gesprächsbild“ auf dem Spielfeld mosaikartig und gewinnt an Fülle. Ziel des Spiels ist der gemeinsame Austausch und die spielerische Annäherung an ein künftiges Anders tun. Das Spiel wurde von den Berliner Künstler*innen Stefan Krüskemper, Christiane ten Hoevel und Michaela Nasoetion entwickelt.

Bricolage ist ein künstlerisches Dialogformat, bei dem mittels des Hantierens mit diversen Materialien, des formulierenden Sprechens und des aktiven Zuhörens ein Dialograum
entsteht. Fellows des Urban Ideation Lab treffen sich mit Künstler*innen und widmen sich einer drängenden Frage. Diese Frage wird zu Beginn gemeinsam generiert.

NN Dialog ist ein noch nicht nominierter Dialog, dessen Format sich im Laufe des Spielraums noch abzeichnen wird.

Wo?

Moving Grounds #3 – ZUkunft HÖREN ist Teil des Kulturprojekts des B-Parts Am Gleisdreick.

B-Part Exhibition curated by loop
Luckenwalder Str. 6b, 10963 Berlin

Zur Künstlerin

Michaela Nasoetion entwickelt ästhetische Tools, mit denen sie Handlungs-, Imaginations- und Dialogräume schafft, die den Teilnehmenden einen besonderen Austausch und ein kokreatives Tun ermöglichen. Typische Formate ihrer medienübergreifenden Arbeiten sind partizipative Installationen, situative Aktionen und ko-laborative Workshops.
Sie studierte Freie Kunst an der Akademie der bildenden Künste in München, an der HfbK Hamburg und am Goldsmiths College in London; sie lebt und arbeitet seit 1997 in Berlin. (red)