Gedenkveranstaltung: 75 Jahre Nürnberger Juristenprozess

Der sogenannte Nürnberger Juristenprozess fand vom 17. Februar bis zum 4. Dezember 1947 als dritter der zwölf Nachfolgeverfahren des Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozesses statt.

Mit den 15 angeklagten Juristen stand zugleich auch der Missbrauch und

die Pervertierung des Rechts zur Verwirklichung verbrecherischer Ziele

vor Gericht.Vor dem Hintergrund der im vergangenen Jahr in Kraft

getretenen Änderung des § 5a Absatz 2 Satz 3 Deutsches Richtergesetz (DRiG),

der unter anderem die verpflichtende Befassung mit dem

nationalsozialistischen Unrecht in der juristischen Ausbildung

vorschreibt, eignet sich der 75. Jahrestag (2022)

besonders, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf den

Juristenprozess zu lenken. Historisches Wissen trägt zum besseren

Verständnis des Wertefundaments des Grundgesetzes bei. Die

Auseinandersetzung gerade mit dem nationalsozialistischen Unrecht, zu

der die Erinnerung und Aufarbeitung schweren Unrechts wie Völkermord,

Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen gehören, ist im

besonderen Maße geeignet, die Fähigkeit zur kritischen Reflexion des

Rechts (§ 5a Absatz 3 Satz 1 DRiG) zu fördern.