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Gute Nachrichten für Amazon: der Edge-Tower kann kommen

28. Oktober 2019

Nun wird Friedrichshain wohl doch ein neues Bürohochhaus bekommen. Senatsbaudirektorin Regula Lüscher lehnte, wie der Tagesspiegel am Wochenende berichtete, einen Rechtsstreit mit dem Bauherrn Coen van Oostrom und seiner Firma Edge ab. Damit scheint nun der Weg frei für das Edge East Side an der Warschauer Brücke und damit für deutlich mehr Präsenz des Onlineriesen Amazon in Berlin.

Absage an Baustadtrat Schmidt (Grüne)

Bis 2023 soll der Edge-Tower fertig gestellt werden. 28 der 35 Etagen will der Online-Händler Amazon mieten und dort rund 3.400 Mitarbeiter unterbringen. In der vergangenen Woche schien dieses Vorhaben jedoch zu scheitern. Florian Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen), Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg hatte eine Neuplanung des Hochhauses verlangt, weil der aktuelle Entwurf zu stark von den ursprünglichen Planungen abwich. Der Bauherr verstoße dadurch gegen den städtebaulichen Vertrag, sagte Schmidt.

Durch das Einschreiten der Senatsbaudirektorin erteilte sie dem Vorschlag des Baustadtrats ein Wettbewerbsverfahren durchzuführen und die bereits erteilte Baugenehmigung für das Gebäude an der Warschauer Straße anfechten, nun eine Absage. Es fehle, so Lüscher, eine einschlägige Rechtsgrundlage für eine nachträgliche Entziehung des Baurechts.

Amazon Tower: Berliner Hochhausleitbild nicht anwendbar

Auch das Gremium, das Senatsbaudirektorin Regula Lüscher in Fragen der architektonischen Gestaltung berät, hatte Zweifel an den Plänen für das 140 Meter hohe Bürohaus Edge East Side an der Warschauer Brücke geäußert. Das Baukollegium hielt sie nicht für gelungen. Denn gemäß der Berliner Hochhausleitline müsse ein Gebäude entstehen, das „eine besonders hohe städtebauliche und architektonische Qualität aufweist“.

Doch offenbar kann das Hochhausleitbild in diesem Fall nicht angewendet werden, da bereits rechtskräftige Baugenehmigung des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg vorliegt. Diese ist dem Bezirk zufolge bereits Anfang September erlassen worden, weil dem Vorhaben keine öffentlich-rechtlichen Vorschriften entgegengestanden hatten. Eine finale Entscheidung scheint damit noch nicht getroffen. (aw)