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Gemeinsam stark in der Digitalisierung
Die Digitalisierung der Verwaltung gemeinsam umsetzen – das wollen die Städte Hamburg und Berlin | Foto:Tim van der Kuip on Unsplash

Gemeinsam stark in der Digitalisierung

28. Juli 2021

Deutschlands Großstädte kämpfen mit Wohnungsmangel. Das gilt auch für Berlin und Hamburg. Eine Lösung, die das Problem behebt, ist das Bauen von neuen Wohngebäuden. Doch diese braucht auch eine funktionierende Verwaltung, damit Wohnbauprojekte schnell und effizient umgesetzt werden können. Nach dem Motto gemeinsam geht es besser, wollen darum die Städte Berlin und Hamburg kooperieren, um bei der Verwaltungsdigitalisierung im Bereich Planen und Bauen zusammenzuarbeiten.

Digital und effizient in der Bauplanung

Mit der Verwaltungsdigitalisierung im Bereich Planen und Bauen wappnen sich die Stadtstaaten für die vielen und umfassenderen Baumaßnahmen der Zukunft. Die scheidende Berliner Senatsbaudirektorin und Staatssekretärin Regula Lüscher und die Hamburger Staatsrätin Monika Thomas haben jetzt dazu ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet. Das Ziel des Abkommens ist die gemeinsame Durchführung, Finanzierung, Weiterentwicklung und Pflege von Digitalisierungsprojekten, damit die Städte effizient und wirtschaftlich sicherstellen können, dass die Verwaltungen ihre hoheitlichen Aufgaben beim Planen und Bauen auch im digitalen Bereich sicher und unabhängig erfüllen können.

Dabei wird das erste Projekt im Rahmen der Kooperation die komplexen Verfahren bei der Aufstellung von Bebauungsplänen beschleunigen. Dazu wird unter Federführung der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen die Fachverfahrens-Software BPlan-Cockpit weiterentwickelt, die Mitarbeiter*innen der Verwaltung in einem digitalen Workflow durch das Verfahren führt. Mit der kooperativen Entwicklung, Pflege und Weiterentwicklung von Fachverfahrens-Software folgen die Länder Berlin und Hamburg dem europäischen Weg der digitalen Souveränität. Dieses Ziel wurde durch die Europäische Kommission ausgegeben, damit öffentliche Verwaltungen ihre hoheitlichen Aufgaben und Tätigkeiten im digitalen Bereich selbstständig, selbstbestimmt, unabhängig und sicher ausüben können.

Nächstes Ziel: Zukunftsfähigkeit

„Die Digitalisierung im Bereich Planen und Bauen ist ein wichtiger Schritt in Richtung zukunftsfähige Verwaltung und mir persönlich ein besonderes Anliegen. Das bereits eingeführte elektronische Baugenehmigungsverfahren eBG wird künftig um das elektronische Bebauungsplanverfahren eBPlan ergänzt. Die Kooperation zwischen den Stadtstaaten Berlin und Hamburg im Bereich der Digitalisierung ist dabei aufgrund der ähnlichen Strukturen hervorragend geeignet und soll künftig auch anderen Städten und Gemeinden offenstehen.“ hebt Regula Lüscher, Senatsbaudirektorin und Staatssekretärin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen in Berlin hervor.

Die Gründe für die gemeinsame Zusammenarbeit hält Monika Thomas, Staatsrätin in der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen fest: „Beim Planen und Bauen gibt es viele komplexe Vorgänge, bei denen passgenau entwickelte Software wertvolle Zeit sparen kann. Mit der gezielten Digitalisierung in der Bauleitplanung können wir den Weg vom Flächennutzungsplan bis zum genehmigten Bauantrag so kurz wie möglich gestalten. In der Kooperation mit Berlin bündeln wir Erfahrungen und Know-how aus zwei Bundesländern, um Bauprojekte und insbesondere dringend benötigten Wohnungsneubau zügig auf den Weg bringen zu können.“

Digitalisierung zieht nicht nur in das gesellschaftliche Leben mehr und mehr ein, sondern wirkt sich auch auf die Arbeit in der Verwaltung aus. Das fordert eine Reaktion, die sich nun durch das Verwaltungsabkommen zur Digitalisierung im Bereich der Bauwirtschaft der beiden Stadtstaaten zeigt. Wie zukunftsfähig und effizient das System werden wird, zeigt die nächste Zeit und folgende Umsetzungen von Bauprojekten. (kk)