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Digital, Cloud-basiert und App-gesteuert: Die Zukunft der Aufzugstechnik
Der eView-Bildschirm: Digitale Lösungen für die Fahrstuhltechnik der Zukunft | Foto: Otis

Digital, Cloud-basiert und App-gesteuert: Die Zukunft der Aufzugstechnik

14. März 2018
Cannes ist jedem Filmliebhaber ein Begriff. Doch statt Filmstars flaniert aktuell das Who is Who der europäischen Immobilienbranche über die Croisette. Es ist wieder MIPIM-Zeit: Die bedeutendste Immobilienmesse Europas lockt auch in diesem Jahr wieder Architekten, Ingenieure, Projektentwickler und Bauherren an die Côte d’Azur. Großes Thema ist – kaum überraschend – auch hier die fortschreitende Digitalisierung, die zunehmend Einzug auch in die Bauwelt hält.

Otis – Pionier der Aufzugtechnik

Otis, der weltgrößte Hersteller und Instandhalter von Aufzügen, Fahrtreppen und Fahrsteigen, ist ebenfalls vor Ort. Seit der Erfindung der Absturzsicherung für Aufzüge durch den Unternehmensgründer Elisha Graves Otis steht der Name Otis für richtungsweisende und bahnbrechende Innovationen. So ist das Unternehmen Vorreiter in Sachen Digitalisierung und spricht auf der Messe mit Interessenten über Lösungen, die nicht nur digital und revolutionär sind, sondern auch Nachhaltigkeitsaspekten gerecht werden. Denn die Digitalisierung bietet auch im Aufzugsbereich eine Vielzahl neuer Möglichkeiten. Für die Nutzer können sich die Wartezeiten minimieren, für Betreiber die Verfügbarkeit der Anlagen erhöhen. Auch die Sicherheit für die Servicetechniker kann positiv beeinflusst werden durch die Sensorik, klare Fehlerbilder und die Tatsache, dass nicht für alle Inspektionen der Schacht betreten werden muss.

Smarte Aufzüge erleichtern den Alltag

„Die Digitalisierung ist ein zentraler Bestandteil unserer Produkte und Services. Wir investieren kontinuierlich in digitale Lösungen und mobile Apps für die Welt der Aufzüge und Fahrtreppen“, so Udo Hoffmann, Vorsitzender der Geschäftsführung von Otis in Deutschland. Einige Beispiele für wegweisende digitale Lösungen aus dem Hause Otis sind:

  • eView-Bildschirm: Das Multifunktionsdisplay ist ein umfassendes Kommunikationssystem, das aktuelle Informationen und Unterhaltung über einen dezenten Bildschirm für die Passagiere bereithält – die digitale Erweiterung des Schwarzen Bretts. Außerdem fungiert der Bildschirm als Teil des Notfallüberwachungssystems: Neben Nachrichten und Unterhaltung für die Passagiere, gibt es eine visuelle Rund-um-die-Uhr-Direktverbindung zur Otis-Notrufzentrale, die im Fall eines Personeneinschlusses mehr Sicherheit vermitteltn.
  • eService: Mit dem Kundenportal eService und der dazugehörigen App haben Aufzugsbetreiber die Möglichkeit, eine umfassende und transparente Übersicht von Leistungsdaten und Serviceaktivitäten zu ihrer Anlage jederzeit von überall online abzurufen. Beispielsweise kann ein Aufzugsbetreiber mit eService auf einen Blick erkennen, ob die Arbeiten an seiner Anlage abgeschlossen sind oder er kann eine eventuelle Betriebsunterbrechung mit nur einem Klick melden, ohne dabei im Servicecenter anrufen zu müssen.
  • eCall-App: Die Smartphone-App erlaubt es Nutzern, über das Mobilfunknetz oder ein hausinternes WLAN den Aufzug aus der Ferne anzufordern und direkt die Zieletage einzugeben.
  • One Call: Das Etagenruftableau ermöglicht eine intuitive Wahl der Zieletage bereits vor der Fahrt außerhalb des Aufzugs mit nur einem einzigen Tastendruck.
  • CompassPlus: Die Zielwahlsteuerung verfügt dabei über die patentierte SmartGrouping-Technologie von Otis, die Fahrgäste mit gleichen Zieletagen gruppiert und somit die Haltestellen pro Fahrt reduziert. Die Anzahl der Zwischenstopps wird dadurch deutlich verringert und Warteschlangen vor den Aufzugsanlagen verhindert. Durch CompassPlus erfolgt die Fahrgastbeförderung 50 Prozent schneller als mit herkömmlichen Beförderungssystemen.

„Aktuell entwickelt sich der Markt stark in die Richtung Smart Home und Cloudlösungen“, erklärt Hoffmann. „Technische Komponenten in den Aufzügen und Apps können Hersteller, Wartungsdienstleister, Kunden und die Endnutzer miteinander verbinden und liefern dem Nutzer des Aufzugs ein verbessertes Fahrerlebnis.“

Eine erhebliche Rolle spielt dabei die Auswertung von großen Datenmengen, um die vorausschauende Wartung zu ermöglichen und so die Verfügbarkeit zu erhöhen. Die Sammlung von relevanten Informationen zu einzelnen Aufzugskomponenten, die Aufschluss über Parameter wie die Haltbarkeit verschiedener Teile der Aufzugsanlage liefern, ist ein hochaktuelles Thema, aber keinesfalls erst seit der Cloud möglich. Hier nimmt Otis eine Vorreiterrolle ein: Bereits seit den 80er Jahren sammelt das Unternehmen die Aufzugsdaten, um diese für sein Notrufleit- und Fernüberwachungssystem REM (Remote Elevator Monitoring) zu nutzen. Bei Unregelmäßigkeiten wählen sich die Aufzugsexperten direkt aus der Ferne in die Anlage ein und werten die technischen Daten aus. So können häufig Betriebsunterbrechungen vermieden werden beziehungsweise lassen sich innerhalb kürzester Zeit beheben. Sollte doch ein Vor-Ort-Einsatz nötig sein, erhält der Servicetechniker alle relevanten Informationen und kann erforderliche Ersatzteile direkt mit zur Anlage nehmen. Das erhöht die Verfügbarkeit der Anlagen immens.

High-Tech unter Palmen

Für Otis ist die MIPIM eine gute Gelegenheit, um auf die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Personenbeförderung aufmerksam zu machen.

„Hier in Cannes trifft man auf die gesamte europäische Immobilienwelt. Die Digitalisierung ist ein Riesenthema für die gesamte Branche, daher freuen wir uns, aktuell vor Ort zu sein“, so Udo Hoffmann. (ak)