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Der Corona-Regelwald wird wieder dichter
Social Distancing – eine Grundsatz-Regel unserer Zeit. | Foto: congerdesign auf Pixabay

Der Corona-Regelwald wird wieder dichter

07. Januar 2021

Genau vor einem Jahr war uns das Wort Pandemie noch fremd. Jetzt ist es in der Alltagssprache fest verankert. 2020 wurde mit den Wörtern Shutdown und Lockdown jongliert. Doch was hat dies genützt? Fast nichts. Mit der neuen Änderung der Infektionsschutzverordnung am Mittwoch nach der Sitzung des Berliner Senats werden weitere Regeln der Bevölkerung vorgegeben. Wir wagen einen Blick in den Corona-Regelwald.

Vor lauter Regeln sieht man den Wald nicht mehr

Darf ich noch rausgehen und wenn ja mit welchem Grund? Kann ich noch meine Familie persönlich besuchen oder doch nur online sehen? Wann dürfen die Schüler*innen wieder regulär zur Schule? Diese und viele weitere Fragen schwirren so manchem durch den Kopf. Betrachtet man die Maßnahmen der Regierung, scheinen diese parallel mit den Fallzahlen zu steigen. Da fragt man sich, wann haben wir das Maximum erreicht?

Die Regeln sollen helfen, die Pandemie nicht auf ihr absoluten Extrempunkt zu bringen. Dafür ist ein wichtiger Grundsatz, dem alle Regeln unterliegen, so wenig Menschen wie möglich treffen. Ob beim Einkaufen im Supermarkt, in den öffentlichen Verkehrsmitteln oder auf Arbeit – Kontakte reduzieren bis zum Minimum ist hier das Credo.

Doch irgendwie scheint dies nicht bei der Bevölkerung anzukommen. Sind die Regeln nicht verständlich? Sind die Berliner*innen unwillig? Wird zu wenig kontrolliert? Vielen Fragen – wenig Erkenntnisse.

Einfach den Schildern folgen, dann verläuft man sich nicht – oder doch?

Wie sieht eine Gesellschaft aus, die nicht mehr vor die Haustür gehen, beziehungsweise nur noch eine Person aus einem anderen Haushalt treffen darf? Ziemlich leer und still. Stillstand ist das, was die Berliner Regierung versucht mit den neuen Maßnahmen zu erzeugen. Bisher haben sich die Menschen größtenteils darangehalten, doch gewirkt hat es kaum. Statt bei einer Inzidenz von unter 50 sind wie stadtweit noch immer bei 130,6. Ein Virus, das während der Weihnachts- und Silvesterfeiertage einen guten Lauf hatte, soll nun mit den neuen und strengeren Regeln, wie die stärker einschneidenden Kontaktbeschränkung, von Woche zu Woche minimiert werden. Die Regierung hofft auf ein Wirken der Maßnahmen – die Bevölkerung ist in Teilen frustriert und wünscht sich mehr Normalität zurück. Es scheint wie ein nie endender Kreislauf. (kk)